Projektarbeiten IPBL 2023/24 (25. LG)

IPBL 2023/24 (Level I)

Wir gratulieren den 30Absolvent*innen des 25. Interprofessionellen Palliativ-Basislehrgangs, der von 6. April 2022 bis 13. März 2024 im Bildungshaus St. Hippolyt sowie online per Zoom und im Selbststudium stattgefunden hat. Die Titel der Projektarbeiten lauten:

 

Projektarbeit Gruppe 1

Wickel, Auflagen und Kompressen bei Atemnot und Schmerz in der letzten Lebensphase  

Verfasserinnen
DGKP Verena Chudik
DGKP Sandra Kraushofer
PA/Koord. Michaela Schiffauer
DGKP Tamara Schleritzko
DGKP Manuela Schuh

Problemstellung:
Die Versorgung von schwerkranken Menschen in ihrer letzten Lebensphase ist für deren Angehörigen häufig eine große Herausforderung. Schmerz und Atemnot stellen am Lebensende sehr belastende Symptome dar und An- sowie Zugehörige fühlen sich diesen gegenüber oft hilflos.

Ziel:
Das Ziel dieser Projektarbeit ist, pflegenden An- und Zugehörigen Wissen über die in der letzten Lebensphase häufig auftretenden Symptome wie Schmerz und Atemnot bereitzustellen und komplementäre Methoden zur Linderung dieser vorzustellen. Damit soll einerseits die Hilflosigkeit, welche durch An- und Zugehörige oftmals beschrieben wird, reduziert werden, andererseits profitieren die betroffenen Menschen von den positiven Effekten von Wickel, Kompressen und Auflagen. 

Produkt:
Es entstand ein Informationsfolder mit den wichtigsten Informationen für die praktische Anwendung der komplementären Maßnahmen. Dadurch soll die praktische Umsetzung durch An- und Zugehörigen noch einfacher möglich sein.

 

Projektarbeit Gruppe 2

Erste Hilfe für Pflegekräfte in der Palliative Care

Verfasser*innen
DGKP Jakob Danner
DGKP Kerstin Pfennigbauer
Koord. Tanja Polzer
DGKP Tanja Schreiber

Problemstellung:
Die Begleitung von Menschen mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung bis zum Lebensende und deren Angehörigen ist eine besondere Aufgabe, welche die Beteiligten individuell belasten können. Es gilt diese Belastungsfaktoren und deren physische sowie psychische Auswirkungen auf jene Mitarbeiter*innen in der Palliative Care zu identifizieren und ihnen Bewältigungsstrategien entgegen zu setzen.

Ziel:
Ziel dieser Projektarbeit ist es die verschiedenen Belastungsfaktoren, welche Pflegepersonen in der Palliative Care ausgesetzt sind, und die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Gesundheit aufzuzeigen sowie Bewältigungsstrategien im Umgang mit Belastungsfaktoren in der palliativen Versorgung zu identifizieren.

Produkt:
Als Produkt entwickelten die Autoren*innen eine Pocketcard, welche auf der Vorderseite Bewältigungsstrategien im Pflegealltag beinhaltet sowie auf der Rückseite Informationen zu verpflichtenden und freiwilligen Maßnahmen seitens des Arbeitgebers bereitstellt. Die Pocketcard ist ansprechend gestaltet und bietet Anreize für selbstfürsorgliche Maßnahmen.

 

Projektarbeit Gruppe 3

Willkommen im Stationären Hospiz – Kindern Raum geben

Verfasser*innen
Mag. (FH) Cornelia Gattringer-Schaffarczik
DGKP Tanja Hollnsteiner
DGKP Gabriele Ikechukwu, MSc
DGKP Christian Kastner

Problemstellung:
Die Erfahrungen der Autor*innen zeigen, dass Kinder oftmals nicht in den Verabschiedungsprozess miteinbezogen werden. Als Gründe lassen sich Unsicherheiten und Ängste der Erwachsenen vermuten. Im Verabschiedungsprozess profitieren jedoch alle Beteiligten, deshalb sollen die Kinder ins Stationäre Hospiz mitgenommen werden.

Ziel:
Es soll den Eltern/Elternteilen einerseits die Möglichkeit gegeben werden, mit ihren Kindern durch den Sterbe- und Trauerprozess zu gehen, und andererseits soll die Möglichkeit geschaffen werden Erinnerungen, von denen ihre Kinder später im Erwachsenenalter profitieren können, zu generieren. Eine angenehme und wohnliche Atmosphäre sollte einen Rahmen schaffen, um Kinder und ihre Familien darin zu unterstützen.

Produkt:
Als Produkt wurde ein Plan angefertigt, der auf Papier und in A4 Format von den Hospizbesucher*innen mitgenommen werden kann und zur Orientierung dient. Auf dem Plan befindet sich eine Skizze des Stationären Hospiz Melk, auf dem die kindgerechten Bereiche abgebildet sind. Im Rahmen der Erstellung haben sich sieben Bereiche entwickelt.

 

Projektarbeit Gruppe 4

Professionelle Begleitung von An- und Zugehörigen im Sterbeprozess

Verfasserinnen
PFass. Eva Gabmayer
DGKP Birgit Hogl
DGKP Margarete Weidinger, BSc

Problemstellung:
An- und Zugehörige von sterbenden Menschen befinden sich in einer emotionalen Ausnahmesituation. Sie fühlen sich ohnmächtig und empfinden ein Gefühl der Hilflosigkeit in dieser Situation. Die Verfasserinnen dieser Arbeit haben schon viele Menschen und deren An- und Zugehörige am letzten Weg begleitet. Dabei konnte beobachtet werden, dass nicht nur der Sterbende Angst hat, sondern auch die Begleiter*innen voller Angst und Überforderung sind.

Ziel:
Durch entsprechende Information über das Geschehen und Hilfestellung im Umgang mit dem sterbenden Menschen können negative Gefühle wie Ängste und Hilflosigkeit verringert werden. Intensive Begleitung befähigt Angehörige zum sinnstiftenden Handeln. Mundpflege oder Hand- und Fußstreichungen werden zur liebevollen Begegnung. So können in dieser schweren letzten gemeinsamen Zeit wertvolle Momente als bleibende Erinnerung entstehen.

Produkt:
Die Broschüre „Berühre mich“ richtet sich an Nahestehende von sterbenden Menschen im stationären Hospiz. Sie soll Handlungsstrategien aufzeigen und anleiten. Die enthaltenen Themen wurden mehrfach erprobt und die praktische Anleitung von begleitenden Angehörigen als wertvolle Hilfestellung erachtet.

 

Projektarbeit Gruppe 5

Let´s talk about sex – Thematisierung von Sexualität in Palliativteams

Verfasserinnen
DGKP Eva Grossberger
DGKP Judith Mang
DGKP Martina Wachter

Problemstellung:
Krankheiten können Beziehungen und Intimität mitunter stark beeinflussen und die Sexualität in den Hintergrund treten lassen. Häufig gesellt sich zu den Einschränkungen, die Krankheiten mit sich bringen können, noch die Scham dazu, nicht mehr richtig zu funktionieren, nicht mehr den eigenen Ansprüchen oder denen der Partnerin oder des Partners zu genügen. Sexualität ist grundsätzlich ein schambesetztes Thema und kann zu einer gewissen Sprachlosigkeit führen.

Ziel:
Damit Palliativ- und Hospizteams miteinander ins Gespräch kommen können,  um in weiterer Folge gestärkt in die Gespräche mit Patient*innen gehen zu können, bedarf es  eine Vertrauensbasis, einen angemessenen Kommunikationsstil und nicht zuletzt Rahmenbedingungen, die diese sensiblen Gespräche möglich machen.

Produkt:
Es wurde ein Folder gestaltet, in dem Tipps zur Unterstützung gegeben und Literatur vorgestellt wird, die Mitarbeiter*innen von Hospiz- und Palliativteams den Zugang zum Thema Sexualität erleichtern sollen. Ziel des Folders ist, Teams, für das bisher sehr wenig beachtete Thema Sexualität, zu sensibilisieren.

 

Projektarbeit Gruppe 6

„Den Tod muss man leben!“

Verfasserinnen
DGKP Marie Therese Darthé
DGKP K. Catharina Reps
Mag. Marie Luise Schmidt

Problemstellung:
In unserer Gesellschaft besteht eine Ambivalenz zwischen der Angst, sich mit unangenehmen Themen auseinanderzusetzen und dem Bedürfnis selbstbestimmt und umsichtig die eigene Zukunft zu planen. Aus der Sicht der Verfasserinnen wird dieser sensible Bereich zum gegenwärtigen Zeitpunkt von den Betroffenen nur begrenzt wahrgenommen. Sei es aus Unwissenheit, Verdrängung, mangelhafter Beratung oder bewusster Ablehnung.

Ziel:
In dieser Arbeit legen die Verfasserinnen dar, dass es für den Menschen förderlich ist, das Thema Tod und Sterben nicht ans Lebensende zu verschieben, sondern es vielmehr aktiv ins Leben zu holen. Die zeitnahe Beschäftigung mit dem Thema Sterben und Tod unterstützt das persönliche Wachstum und kann die Angst vor dem eigenen Tod und der eigenen Endlichkeit mindern. 

Produkt:
Das Produkt beinhaltet eine Kurzpräsentation der gewonnenen Erkenntnisse, ein Wissensquiz und eine Checkliste mit wichtigen Punkten, um selbstbestimmt Vorsorge über die letzte Lebensphase treffen zu können.

 

Projektarbeit Gruppe 7

„Lasst uns über´s Sterben reden!“ Kommunikation mit Angehörigen von Sterbenden in der Langzeitpflege

Verfasserinnen
PA Michaela Honeder
DGKP Annemarie Kitz
DGKP Romana Trautsamwieser

Problemstellung:
Im arbeitsreichen Pflegealltag ist es oft schwierig Angehörige in ihren Ängsten und Nöten zu begleiten. Einen geliebten Menschen loslassen zu müssen und von ihm Abschied zu nehmen ist oft mit Überforderung, Krisen oder Ängsten verbunden. Damit solche schwierigen Lebenssituationen bewältigt werden können, braucht es Verständnis und Kommunikationsbereitschaft von den Pflegepersonen.

Ziel:
Der Fokus der Arbeit liegt darin, wie ein leichterer Einstieg für Gespräche mit Angehörigen von Sterbenden geschaffen werden kann. Mit dieser Projektarbeit wollen die Verfasserinnen, Angehörige über Symptome aufklären und informieren, um ihnen ein hohes Maß an Wissen mitzugeben und ihnen so einen Großteil der Ängste in Bezug auf Veränderungen im Sterbeprozess zu nehmen.

Produkt:
In einem Flyer werden die einhergehenden Symptome im Sterbeprozess beschrieben und Ziel ist es, den Einstieg in die Kommunikation mit Angehörigen über das Thema ,,Sterben“ und die Aufklärung über Bedürfnisse in der terminalen Lebensphase zu erleichtern.

 

Projektarbeit Gruppe 8

Spannungsfeld assistierter Suizid – Eine mehrperspektivische Betrachtung

Verfasser*innen
Nina Gamauf, BSc
DGKP Manuel Glatz
Heidemarie Hinterwallner MA, MA
Jennifer Hudec, BSc
DGKP Petra Renner

Problemstellung:
Die Verfasserinnen und Verfasser erläutern das Erleben des Spannungsfelds rund um den assistierten Suizid im Setting von Palliative Care. Häufig kommt es zu ethischen Konflikten und Spannungsfelder der Professionen, da der Palliativgedanke der bestmöglichen Begleitung und Lebensqualität der Betroffenen im Widerspruch zum assistierten Suizid steht.

Ziel:
Ziel dieser Projektarbeit ist es, dieses Spannungsfeld, verschiedener Zugangs- und Sichtweisen zum Thea assistierten Suizid, zu vermindern, möglichst eine Akzeptanz oder zumindest eine Sensibilisierung zu unterschiedlichen Perspektiven entwickeln zu können. Dazu bedarf es einer Auseinandersetzung der einzelnen Sichtweisen.

Produkt:
Eine „Perspektivenbox“ wurde entwickelt, die als Hilfestellung zur Supervision und als Informationsquelle fürs multiprofessionelle Versorgungsteam dienen soll. Unterschiedliche Sichtweisen zum Thema Assistierter Suizid werden aufgezeigt, um dadurch das Verständnis füreinander zu verbessern. In der Box befinden sich Kärtchen mit Informationen und Anregungen zu verschiedenen Sichtweisen sowie bunte Brillen, die die unterschiedlichen Perspektiven von Gesetz, Ethik, Palliative Care, Angehörige, Betroffene und psychisch kranken Menschen verdeutlichen.