EAPC – 29. – 31. Mai 2025, Helsinki
Der 19. Weltkongress der European Association for Palliative Care (EAPC) fand vom 29. bis 31. Mai 2025 in Helsinki unter dem Motto „Ready for the Future“ statt. Wie das Motto bereits erahnen ließ, beinhaltete das Programm neue Perspektiven und innovative Ansätze in der Palliativversorgung von morgen. So beeindruckte Jan Romportl – CEO von Elin.ai und Experte für KI im Bereich psychische Gesundheit mit neuen Ansätzen zur Integration von Künstlicher Intelligenz in der Palliativmedizin und klärte darüber auf, dass sich Künstliche Intelligenz bedeutend schneller als angenommen weiterentwickelt. Dazu wurden aus verschiedenen europäische Projekte lebendig, ansprechend und didaktisch fundierte sowie innovative Lehrmethoden,- -techniken und Technologien präsentiert. Des weiteren wurden neue Impulse zur Behandlung bei Lungenfibrose geliefert, der Einsatz von Off-Label Medikamenten mit Einblick in Nutzen, Risiken und ethischen Überlegungen beleuchtet, Aspekte der Transition, also den Übergang der Versorgung vom Kinder- zum Erwachsenenbereich bei Erreichen des Erwachsenenalters diskutiert sowie die zukünftige Palliativversorgung sowohl für Patient*innen mit schweren psychischen Erkrankungen als auch für geriatrischen Patient*innen angedacht und vieles mehr.
Auch für uns als Landesverband Niederösterreich war der Kongress eine wertvolle Gelegenheit zum fachlichen Austausch und zur persönlichen Vernetzung auf internationaler Ebene. Die Gespräche mit Kolleg*innen aus ganz Europa waren inspirierend und bestärkten uns in unserem Tun. Besonders erfreulich war für uns die Vorstellung des aktuellen EAPC Atlas, in dem Österreich – unter anderem aufgrund des Hospiz- und Palliativfonds-Gesetzes (HosPalFG) – ausdrücklich positiv erwähnt wurde. Der Atlas bietet einen umfassenden Überblick über Daten und Entwicklungen in der Palliativversorgung verschiedener Länder und zeigt eindrucksvoll, wie wichtig der Blick über den Tellerrand ist.
Helsinki präsentierte sich als wunderbarer Gastgeber – eine moderne Metropole mit Herz, der es gelingt urbanes Leben und Natur zu verbinden. Wir sind mit vielen neuen Ideen, wertvollen Kontakten und großartigen Eindrücken zurückgekehrt und blicken motiviert und zukunftsorientiert auf die Weiterentwicklung der Palliativversorgung in Niederösterreich.
Petra Haller, MSc & Mag. Johanna Stefsky
Internationale NANDA-I-Conference – 3. – 6. Juni 2025, Lissabon
Die internationale Conference griff das Thema „Transformative Pflege: Wissen in Bewegung, Synergie in der Praxis“ auf. Die Beiträge umfassten internationale Studienergebnisse und Beiträge zu dem transformativen Charakter pflegerischen Wissens und seine Bedeutung für die Weiterentwicklung der Pflegepraxis.
Besondere Rolle nahm auf der Konferenz die Frage ein, ob es in der Zukunft der interdisziplinären Versorgung noch Platz für pflegerisches Wissen gebe. Diese sich global stellenden Frage beeinflusst sowohl die theoretische Ebene der Gesundheits- und Krankenpflege als auch die praktische Ebene im klinischen Setting. Möglichkeiten und Wege wurden aufgezeigt den Beruf der Gesundheits- und Krankenpflege neu auszurichten bzw. die Notwendigkeit des theoretischen Wissens sowie die Bedeutung der einzigartigen Stimme und des ganzheitlichen Fokus von Gesundheits- und Krankenpflege im multiprofessionellen Team wurde unterstrichen.
Hier wurden unter anderem Studien und Ergebnisse aus dem Bereich Palliative Care aus Portugal, Brasilien, Estland und USA vorgestellt und die Bedeutung einer standardisierten „Nursing-Language“ für den Wissenskörper der Gesundheits- und Krankenpflege wie auch für erreichbare Outcomes diskutiert. Gerne möchten wir viele dieser Anregungen und Erkenntnisse mit nach Niederösterreich nehmen und nutzen.
Petra Kozisnik, BSc